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Impuls: Pfadfinder

Als ich kürzlich in einem Liederbuch blätterte, stieß ich auf ein mir aus meiner Jugend gut bekanntes Lied – das Pfadfinderlied. Die ersten Zeilen lauten:

Kriecht aus eurem Schneckenhaus, zieht die alten Kleider aus

Wir wollen fair und ehrlich sein, setzen unsre Kräfte ein

Kommt lass und den Anfang machen, wir probieren neue Sachen

Wir brauchen Mut und Phantasie, sonst ändern wir die die Erde nie.

Das Lied von Wolfgang Poeplau und Ludger Edelkötter ist fast 50 Jahr alt, der Text ist aber hochaktuell: Angesichts der ökologischen und sozialen Krisen muss die Menschheit neue Wege gehen, deren Verläufe nicht wirklich bekannt sind. Das liegt in der Natur der Sache. Franz Kafka hat das mit folgenden Worten auf den Punkt gebracht:

„Wege, die in die Zukunft führen, liegen nie als Weg vor uns. Sie werden zu Wegen erst dadurch, dass man sie geht.“

Mahatma Gandhi hat in diesem Zusammenhang den berühmten Satz geprägt: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“

Für diesen Weg der Veränderung können wir von den Pfadfindern lernen und die „Pfadfindertugenden“ gut gebrauchen:

-       Naturverbundenheit / Schöpfung bewahren

-       Wahrheit / Aufrichtigkeit / Ehrlichkeit

-       Einfaches Leben / Verzicht

-       Zuversicht / gute Laune

-       Spiritualität

-       Hilfsbereitschaft / Gesellschaftliches Engagement

-       Geschwisterlichkeit mit allen Menschen

Ein afrikanisches Sprichwort sagt: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern.“

Es ist an der Zeit, dass wir uns wie die Pfadfinder und Pfadfinderinnen in die Zukunft aufmachen, um mit Mut und Phantasie die Erde zu ändern. Im gleichen Sinne zitiert Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si die Erd Charta:

Lasst uns unsere Zeit so gestalten, dass man sich an sie erinnern wird

als eine Zeit, in der eine neue Ehrfurcht vor dem Leben erwachte,

als eine Zeit, in der nachhaltige Entwicklung entschlossen auf den Weg gebracht wurde,

als eine Zeit, in der das Streben nach Gerechtigkeit und Frieden neuen Auftrieb bekam

und als eine Zeit der freudigen Feier des Lebens. (LS 207 / Erd-Charta)

Ich bin persönlich der Meinung, dass der heilige Franz unbewusst ein Pfadfinder war, und er hätte das Pfadfinderlied mit genauso viel Freude gesungen wie ich.

In diesem Sinne „Gut Pfad“!

 

 

Klaus gr. Beilage / Laudato si Osnabrück