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Klimafasten 2024 Woche eins: Das richtige Maß

In dieser Woche ging es darum, sich mit der Frage zu beschäftigen, was es für ein glückliches Leben eigentlich braucht - und was nicht.

Allzu oft zeigt sich mein Konsum in kurzfristigen Entscheidungen oder bequemen Wegen. Auch wenn mir klar ist, dass Amazon.de , Lieferando oder auch Impulskäufe bei Fastfoodketten selten geplant oder nach reiflicher Überlegung geschehen, wähle ich zu oft den einfachen Ausweg. Bevor ich mich mit dem Rad auf den Weg in die Stadt mache um beispielsweise unterschiedliche Dinge zu kaufen - wo schon die erste Frage schwierig ist: Wo bekomme ich eigentlich was?, finde ich meist übersichtlich und oft günstig die Dinge auch online. Bevor ich im Supermarkt mir eine Mahlzeit überlegen und dann auch noch zubereiten muss, ist die Bestellung per App schneller getan - und eben auch nicht zwingend teurer.

 

Nun sollte es diese Woche anders sein, und so folge ich nun @sovieldubrauchst auf Instagram, also der Initiative Klimafasten. Hier bekomme ich täglich kleine Erinnerungen in der Story um zu sehen, wo noch Luft nach oben wäre - und es motiviert auch. Im Grunde die Mail zum Klimafasten auf eine Woche aufgeteilt und ein paar nette Storys dazu. 

 

Für die Renovierung des Bades brauchte ich noch Fliesen - diese fand ich bei Kleinanzeigen als Restposten, ca. 80% günstiger als im Fachhandel - und andere hatten diese ohnehin über. Ein Freund erzählte mal, er müsse dringend seinen Kleiderschrank ausmisten - so zumindest die inständige Bitte seiner Frau - und bei meiner Nachfrage am Montag, wie dieses Projekt umgesetzt wurde, startete er direkt und gab mit 5 Kleidungsstücke, die er nicht mehr trägt und mir passen könnten - quasi eine Kleidertauschparty in klein.

Die Entrümpelung der Wohnung steht noch aus - dafür war noch keine Zeit.  Ein Gedanke ist mir aber wertvoll geworden: Was braucht es eigentlich für ein glückliches Leben? Auf alle Fälle braucht es weniger, als ich denke. (Vermutlich nur ein kleiner Teil ist davon bewusstes Handeln/Denken).  Vielleicht ist es aber auch im Wortsinn gemeint. Um glücklich zu sein/ werden, brauche ich weniger, als ich habe. Überangebot kann auch lähmen, Entscheidungen zu treffen in Überfluss kann anstrengend sein... ich bleibe da am Ball. Ich will weniger haben, kaufen, horten. Allein dieser Gedanke macht mich schon etwas glücklicher.

Der theologische Impuls für diese Woche sagt im Grunde, dass genug für alle da ist und wenn wir es besser verteilen würden, müsste niemand mehr hungern. Das stimmt vermutlich. Allein diese Erkenntnis hilft den Menschen aber nicht, denen es gerade an etwas fehlt, ob politisch begründet, durch Katastrophen oder durch Klimawandel - ich kann die Verteilung kaum verändern. Mein Anteil ist aber das Privileg der Überproduktion - hier bei uns haben wir von allem zu viel - ich kann demütig werden - versuchen bescheidener zu leben, dankbar sein für die Ressourcen, spenden oder teilen im kleinen kann ich trotzdem. Diese Dankbarkeit ins Gebet bringen und konsequenter sein. Um so das weniger konsumieren nicht als Opfergabe  zu verstehen, sondern als freudigen Entschluss: Das kann es mir auch vereinfachen mit meinen Vorsätzen. Ich übe Dinge besser abgeben zu können und an meinen Ressourcen andere teilhaben zu lassen. 

 

Die kommende Woche fragt nach einer besseren Ernährung. Da war doch noch was mit Lieferando und BurgerKing oben...

Dafür versuche ich ab heute meine Motivation zu nutzen! Ich werde berichten... 

 

Tobias Otte